Leistungen

Naturheilkunde

Die Naturheilkunde beruht vor allem auf diätetischen und physikalischen Heilmitteln und legt besonderen Wert auf eine naturgemäße Lebensweise. Abgesehen von Heilpflanzen wird in der Naturheilkunde weitgehend auf Arzneimittel verzichtet.

Naturheilkunde

Akupunktur

Mit Nadeln die Schmerzen bekämpfen?

Die Akupunktur ist eine Therapiemethode und Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Als TCM bezeichnet man die traditionellen Heilverfahren, die sich in China und anderen asiatischen Ländern in den letzten 2500 Jahren entwickelt haben.

Meridiane und Akupunkturpunkte

Die Traditionelle Chinesische Medizin befasst sich mit der Lebensenergie, dem sogenannten Qi. Das Qi fließt in allem, was lebt, und bildet immenschlichen Körper ein Netzwerk aus Energie. Die einzelnen Leitbahnen der Energie werden als Meridiane bezeichnet. 

Wenn das Qi nicht ausgewogen ist und nicht ungehindert fließen kann, also der Energiefluss behindert ist, führt das nach den Vorstellungen der TCM zu Krankheiten. Auch ein ungesunder Lebensstil oder Verletzungen können das Qi behindern.

Die Aufgabe des Heilpraktikers ist es, den Energiefluss wiederherzustellen. Dazu bedient er sich beispielsweise der Akupunkturpunkte. Dabei handelt es sich um bestimmte Energiepunkte, die als Zugangspunkte zu den Meridianen fungieren.

Die Punkte lassen sich stimulieren, wodurch der Energiefluss der Meridiane beeinflusst werden kann. Werden dazu Akupunkturnadeln genutzt, spricht man von Akupunktur. Wenn man mit den Fingern einen stimulierenden Druck auf diesePunkte ausübt, spricht man von Akupressur.

Wie wirkt Akupunktur?

Durch den Einstich ins Gewebe mit einer Akupunkturnadel, kommt es zu einem kleinen Entzündungsreiz, der lokal durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.

Besonders in der Schmerztherapie ist die Akupunktur inzwischen eine weitestgehend anerkannte Therapieform, viele Studien haben die Wirksamkeit belegt. Die Wirkweise ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass sich die Gesamtwirkung aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt: Es gibt eine regionale und eine systemische Wirkung.
Außerdem gibt es sowohl psychische als auch physische, also körperliche Wirkkomponenten.

Ähnlich wie Reflexzonentherapien löst auch die Stimulation von Akupunkturpunkten eine Reaktion des Nervensystems aus, welche sich wiederum reflektorisch auf andere Organe und Gewebe auswirken kann.

 

Ablauf einer Akupunkturbehandlung

Eine Akupunktur kann von einem naturheilkundlichen Arzt oder einem Heilpraktiker ausgeführt werden. Die Behandlung wird meistens im Liegen durchgeführt. Für die Therapie werden sterile Nadeln benutzt, die in nur wenige bestimmte Akupunkturpunkte gestochen werden. Meist werden nicht mehr als 16 Punkte stimuliert.

Beim Einstechen kann es zu Schmerzen kommen. Diese sollten allerdings nach kurzer Zeit verschwinden und durch ein Schwere- oder Wärmegefühl ersetzt werden. Dieses Gefühl weist darauf hin, dass der passende Akupunkturpunkt genau getroffen wurde. Nach dem Einstechen verbleiben die Nadeln für circa 20 bis 30 Minuten in der Haut. Danach werden die Nadeln wieder entfernt, wenn sie nicht schon selbst abgefallen sind.

Wie lange eine Akupunkturbehandlung dauert, oder wie viele Behandlungen benötigt werden, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. In der Regel dauert eine Sitzung 20 – 30 Minuten, je nachdem ob die Beschwerden akut oder chronisch sind. Bei akuten Problemen, kann schon eine einzige Behandlung zur sofortigen Linderung führen. Bei chronischen Beschwerden sind regelmäßige Wiederholungen von Nöten. Häufig werden ca. 10 Therapieeinheiten veranschlagt.

Nebenwirkungen von Akupunktur

Nur selten kommt es bei der Akupunktur zu unerwünschten Nebenwirkungen. Diese können zum Beispiel blaue Flecke sein, wenn sehr tief ins Gewebe genadelt werden muss. Einige Akupunkturpunkte haben Wirkung auf unser Herz –Kreislaufsystem, welche zu Schwindel und Unwohlsein führen können. Hier kennt der Heilpraktiker aber Punkt- Kombinationen, um diese wieder ausgleichen zu können.

Kinder unter zwölf Jahren und stark geschwächte Patienten sollten nicht mit Akupunktur behandelt werden. Schwangere Frauen können und dürfen durch Akupunktur behandelt werden. Hier ist nur Vorsicht geboten, da einige Akupunkturpunkte Wehen auslösen können. Richtig angewendet, kann die Behandlung aber viele Beschwerden rund um die Schwangerschaft lindern.

Wann kann die Akupunktur helfen?

Die Akupunktur wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen empfohlen. Unteranderem folgende Krankheitsbilder/ Beschwerden:

  • Arthrose
  • Neurologische Störungen (zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder Kopfschmerzen, Migräne) 
  • Atemwegserkrankung (zum Beispiel Bronchitis oder Asthma) 
  • Erkrankungen des Verdauungstraktes (zum Beispiel Gastritis oderVerstopfung)
  • Heuschnupfen
  • Schlafstörungen
  • zur Geburtsvorbereitung
  • Erkrankungen der Augen (zum Beispiel Netzhautentzündungen)
  • Erkrankungen im Mundbereich (zum Beispiel Zahnfleischentzündungen)
Blutegelbehandlung

Die Blutegeltherapie gehört zu den ältesten Heilmethoden in der Medizingeschichte. Bei der Blutegelbehandlung werden Blutegel an geeigneter Stelle angelegt, so dass sie einen kleinen Aderlass von ca. acht bis zehn Milliliter Blut herbeiführen. Durch die im Speichel (Saliva) der Egel u. a. enthaltenen gerinnungshemmenden Substanzen (Hirudin u. a.) kommt es zu Nachblutungen.  

Während die Egel das Blut saugen, setzen sie bestimmte Wirkstoffe frei. Der Wichtigste wird Hirudin oder Eglin genannt und in seinen Halsdrüsen produziert. Dieser hat eine gerinnungshemmende Wirkung, das heißt, er sorgt dafür, dass sich die Bisswunde erst einmal nicht verschließt. Das ist auch der Grund für das lange Nachbluten der Wunde. Außerdem regt er den Lymphstrom an und kann durch die lokale Gefäßerweiterung krampflösend und entzündungshemmend wirken.

Andere Wirkstoffe des Blutegels fördern die Durchblutung. Das gilt ebenso für den einhergehenden Blutverlust. Da sich dieser wegen der langen Nachblutungen über mehrere Stunden hinzieht, kann eine Blutegeltherapie mit einem sehr langsamen, sanften Aderlass verglichen werden. Er wirkt gleichsam entstauend, hemmt Entzündungen und verdünnt das Blut.

Einsatz der Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie wird für eine Vielzahl an Beschwerden eingesetzt. Dazu gehören:

  • Störungen der Kreislaufregulation (zum Beispiel Bluthochdruck)
  • lokale Infektionen (zum Beispiel Furunkel)
  • Erkrankungen der Augen (zum Beispiel Alterskatarakt)
  • Erkrankungen der Gelenke (zum Beispiel Arthrose oder Rheuma)
  • Erkrankungen der Venen (zum Beispiel Krampfadern)
  • Entzündungen (zum Beispiel chronische Sinusitis)

Daneben kommen die kleinen Blutsauger jedoch auch in der plastischen Chirurgie zum Einsatz: Bei Replantationen werden abgetrennte Gliedmaßen oder verlagerte Organe wieder an ihren ursprünglichen Ort gesetzt. Dabei kann es zu hartnäckigen Blutergüssen kommen, die durch die Blutegeltherapie beseitigt werden können.

Wann darf eine Blutegeltherapie nicht durchgeführt werden?

In manchen Fällen darf keine Blutegeltherapie vorgenommen werden. Dies gilt zum Beispiel für Patienten, die Blut verdünnende Medikamente nehmen oder an Lebererkrankungen leiden. Steht der Patient vor oder nach einer Zahnextraktion oder Operation, sollte die Blutegeltherapie ebenfalls nicht angewendet werden. Auch bei Patienten die an arteriellen Verschlusskrankheiten oder Diabetes mellitus leiden darf keine Blutegeltherapie durchgeführt werden. Die Blutegel dürfen auch nicht auf Stellen gesetzt werden, die von Hautkrankheiten betroffen sind.

Ohrkerzen

Behandlungsprinzip

Der Patient liegt seitlich auf einem Ohr, während die Ohrkerze senkrecht in das andere Ohr gesteckt wird. Dann wird die Ohrkerze am oberen Ende angezündet. Nach der Behandlung sollte der Patient ruhen.

Durch den Verbrennungsprozess der Ohrkerze entsteht heiße Luft, die nach oben zieht. Dadurch kommt es am anderen Ende der Ohrkerze zu einem Unterdruck. Dieser Effekt löst vielleicht im Mittelohr und den Nebenhöhlen eine Druckregulation aus und massiert das Trommelfell. Als Folge könnte der Sekretfluss anregt werden, so dass Schlacken und Ablagerungen ausgeleitet werden. Auch die Bewegung der Lymphflüssigkeit würde davon profitieren.

Die Wärme der Ohrkerze wirkt auf die Durchblutung fördernd. Dabei soll indirekt auch das Immunsystem angeregt werden. Zudem würden durch eine Ohrkerze die zugehörigen Reflexzonen stimuliert. Auch eine Schmerzlinderung sei möglich.

Das Knistern und Rauschen der Ohrkerze beim Abbrennen bewirkt Vibrationen. Sie sollen ebenfalls die Entspannung und Reinigung unterstützen. Subjektiv soll die Ohrkerze ein Gefühl der „Befreiung“, Freude, Ruhe und Geborgenheit auslösen.

Welche Krankheiten werden mit Ohrkerzenbehandlung behandelt?

  • Hyperaktivität, Beruhigung
  • Kopfschmerzen und Migräne, Linderung
  • Nebenhöhlenentzündung, Sinusitis
  • Ohrensausen und Ohrgeräusche
  • Reinigung des Gehörgangs
  • Schnupfen, stockender
  • Schwerhörigkeit
  • Nackenschmerzen, Verspannungen und Stress

Wann darf eine Behandlung mit der Ohrkerze nicht durchgeführt werden?

  • Falls das Trommelfell perforiert ist, darf eine Ohrkerze auf keinen Fall eingesetzt werden
  • Bei einem Loch im Trommelfell, einer Ohrenentzündung, Ohrenpilz oder Implantaten darf keine Ohrkerze verwendet werden

Schröpfen – ein traditionelles Naturheilverfahren

Das Schröpfen wird seit mehreren Jahrtausenden weltweit in verschiedenen Kulturen eingesetzt. Schon im antiken Griechenland war die Therapie mit Unterdruck ein sehr wichtiges Behandlungsverfahren. Das Schröpfen zählt zu den klassischen bekannten Ausleitungsverfahren.

In der Therapie werden drei Anwendungsverfahren unterschieden. Das trockene Schröpfen, das blutige Schröpfen und die Schröpfkopfmassage.

Heute spielt das Schröpfen in vielen naturheilkundlichen Praxen sowohl in Asien als auch in Europa eine große Rolle.

Durchführung der Schröpftherapie

Das Schröpfen erfolgt mithilfe sogenannter Schröpfgläser bzw. Schröpfköpfe. Diese werden auf die Haut gesetzt. Dabei kommen Gläser mit verschiedenen Durchmessern und so mit verschiedenen Stärken zum Einsatz.

Nach dem  Aufsetzen der Gläser beziehungsweise kurz davor, wird in ihnen ein Vakuum oder zumindest ein Unterdruck erzeugt. Der Unterdruck wird mithilfe von hochprozentigem Alkohol (ein in Spiritus getränktes Wattestäbchen im Glas wird angezündet) oder einer Vakuumpumpe erzeugt. Danach wird das Schröpfglas sofort auf die Haut gesetzt.

Der Unterdruck saugt die Haut an und das Glas sitzt fest.

Das trockene Schröpfen

Das trockene Schröpfen wird am häufigsten in der Naturheilpraxis angewendet. Je nach Platzierung der Schröpfgläser bewirkt die Saugwirkung eine Aktivierung der Reflexzonen, wodurch auch die inneren Organe und Organsysteme, die diesen Reflexzonen zugeordnet sind, beeinflusst werden können. Nach ca. 15-20 Minuten  werden die Schröpfgläser wieder abgenommen.

Das blutige Schröpfen

Auch bei dieser Art des Schröpfens, werden die Gläser auf die Haut aufgesetzt. Hier werden die betroffenen Hautstellen vor dem Aufsetzen der Schröpfgläser leicht angeritzt. Entweder mit einem sogenannten Schröpfschnepper oder einer sterilen Lanzette.

Nach dem Aufsetzen der Gläser und durch die Saugwirkung füllen sich diese mit Gewebewasser und Blut. Nach ca. 15-20 Minuten haben sich die Gläser gefüllt und können behutsam abgenommen und entfernt werden.

Die Schröpfkopfmassage

Bevor bei dieser Technik die Gläser auf die Haut aufgesetzt werden, muss das zu behandelnde Areal des Patienten mit einer Lotion oder Öl eingerieben werden. Danach kann der Therapeut den Körper des Patienten mit dem Saugglas massieren.

Nach der Behandlung sollte das Areal gut durchblutet sein. Es kann zu bläulichen Verfärbungen und Hämatomen kommen. Die Schröpfkopfmassage kann auch zur Vorbereitung von anderen Therapien dienen.

Die Wirkung des Schröpfens

Sowohl das trockene als auch das blutige Schröpfen wird genutzt, wenn sogenannte Gelosen im Gewebe zu finden sind.

Was sind Gelosen?

Gelosen finden wir in der Unterhaut. Es sind tastbare Veränderungen, meistens Verhärtungen. Es werden kalte und heiße Gelosen unterschieden.  

Kalte Gelosen stören den Blutfluss. Sie sind hart, zäh und sulzig. Schmerzhaft sind diese Punkte erst bei tiefem, kräftigen Druck ins Gewebe. Sie weisen meist auf eine langandauernde, erschöpfende Erkrankung hin. In diesem Fall kommt eher das trockene Schröpfen zum Einsatz. Es soll die Durchblutung anregen, aktivieren und kräftigen.

Heiße Gelosen hingegen lassen eher auf eine angestaute, mit Blut überladene Zone im Gewebe, schließen. Sie sind prall elastisch,  überwärmt und schmerzhaft bei leichtester Berührung. Hier wird das blutige Schröpfen genutzt. Es soll eine blutentziehende, ausleitende und entlastende Wirkung auf das Gewebe haben.

Das Schröpfen ist eine naturheilkundliche, ganzheitliche Therapie. Sie ist eine blockadebrechende, entstauende Therapie. Beide Arten haben, durch Freisetzung von Hormonen (Endorphine und Prostaglandine ) eine schmerzlindernde Wirkung.

Einsatz des Schröpfens

Durch die Nutzung und Aktivierung der Reflexzonen bei der Schröpftherapie, können auch innere Organe beeinflusst werden. Somit lassen sich durch die Behandlung eine Zahl von Krankheitsbilder behandeln.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Erkrankungen des Verdauungstraktes
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Erkrankungen des Herz - Kreislaufsystems
  • Chronische, schwache Zustände
  • Chronische Entzündungen

Wann darf es zu keiner Schröpftherapie kommen?

  • Bei Gerinnungsstörungen oder der Einnahme von Blutverdünnern sollte das blutige Schröpfen nicht angewendet werden
  • Wenn im zu behandelnden Areal akute Entzündungen oder Hautveränderungen vorliegen